Ars Macabra/Cosmic Ekpyrosis Split

"Nil Sine Deo" heißt die heute vorgestellte aktuelle "Splitveröffentlichung" erschienen über Grom Records, einem serbischen Label für extreme Tonkunst. Beide Truppen sind einigen bekannt als Vertreter schwarzmetallischer Tonkunst, "Ars Macabra" aus Italien treiben schon seit geraumer Zeit ihr Unwesen im Untergrund, von "Cosmic Ekpyrosis" aus Griechenland gab es zuvor nur eine Demo namens "Eliminate the Traces of Reality" zu hören. Das Promomaterial wurde uns direkt von Grom-Records zur Verfügung gestellt. Laut unseren Quellen liegt die offizielle Spielzeit bei etwa 36 Minuten, da unsere Promo-Fassung jedoch geschnitten war kamen wir auf weniger als 25 Minuten Material. Daher ist die Spielzeit in der Angabe unserer Spurenliste auch abweichend vom Original! Einen guten Einblick in das Material gab es dennoch, wenn auch nicht in voller Länge.

An der Klangqualität kann bei beiden Gruppierungen wenig gemeckert werden, Liebhaber kirstallklarer Klänge und butterweicher Soli wären hier grundsätzlich an der falschen Adresse. Dies soll jedoch nicht bedeuten, das hier alles live während einer Bandprobe mit einem einzelnen im Raum platzierten Mikrofon eingedroschen wäre, im Gegenteil wurde hier sicherlich in einem entsprechenden Studioverfahren aufgenommen, jedoch mit diesem gewissen nötigen Maß an "Dreck" im Gitarrensound und der Endabmischung.

Ars Macabra präsentieren Black Metal mit einem leichten Einschlag zur alten Schule hin, ihre sprichwörtlicher "unheiliger Gral" liegt hier bei der Düsternis, welche zur Genüge in den vorgestellten Werken zu hören ist. Jede Stimmbeigabe ist gekrächzt (oder geröchelt) und rauh wie grobes Sandpapier. Natürlich sind die höllischen Sechssaiter extrem verzerrt bis auf wenige Passagen in denen sie etwas hintergründiger wirken (die Lautstärke gedrosselt, die Verzerrung entfernt und einen Chorus-Effekt eingefügt; hörbar gegen Ende des ersten Stückes "Manifestation of the Curse"). Wie Jünger "unserer Zunft" erwarten wird am Schlagzeug gut gedroschen, die Toms wurden während den Aufnahmen oder in der Nachproduktion gut hervorgehoben - doch spielen sie nur eine untergeordnete Rolle, denn jegliches Beckenspiel, die Bass-Drum und natürlich die Schnarrtrommel stehen im Vordergrund und offenbaren Blast Beats und häufige jedoch kurz ausfallende Trommelwirbel. Es gibt keinen Grund die Band gering zu schätzen, auch wenn einige Stimmen immer wieder "Mittelmäßig" krächzen (siehe einige Rezension im Weltnetz), die Band wirkt sich ihrem Stil verpflichtet und hält daran schon lange fest.

Die letzten drei Titel dieser geteilten Veröffentlichung standen wie bereits erwähnt "Cosmic Ekpyrosis" zur Verfügung über deren Mitglieder nichts Genaues bekannt ist außer dass die Mitglieder in Athen und London logieren. Betrieben wird lediglich eine Myspace und eine Facebook-Seite. Ungeachtet dessen soll aber hier die Betrachtung der musikalischen Umsetzung im Mittelpunkt stehen. Aufällig bei den Stücken - mit Ausnahme des Intros - ist eine Tendenz zu düsteren Klangfarben, eine Betonung im bereichen der tieferen Mittelfrequenzen. Im Aspekt des Tempos wird häufig sowohl bei "Cosmic Ekpyrosis" (dem Lied) als auch bei "Eliminate the Traces of Reality" von träger Geschwindigkeit auf schnellere Spielmanier gewechselt. Klanglich verhalten sich die Gitarren zwar aggressiv aber etwas zurückhaltend, wenig beissend im Charakter, dafür mit etwas - nicht zu viel - mehr "Tone". Die stimmtechnische Arbeit präsentiert sich in einem "Death-Einschlag", nicht wirklich geschrien, nicht gegurgelt. Von der Komposition her ist eigentlich alles in Ordnung, keine großen Überraschungen sondern altbewährte Mittel wie z.B. wechselhaftes Riffing (Hauptsache bilden einzelne Akkorde bis eine Melodie sich ihren Weg nach vorne kämpft um dann wieder in den Hintergrund überzugehen) wurden schwerpunktmäßig eingesetzt. Zu guter Letzt etwas über die Schlagzeugarbeit; diese klingt sauber und gleichmäßig, scheint aber weder "virtuell" umgesetzt noch "getriggert" zu sein. Kleinere Triplets an der Bass-Drum, häufige Blast Beats, kleine Pausen und manchmal ein Trommelwirbel sorgen für ein wenig Abwechslung.

Spurenliste:
01 Ars Macabra – Manifestation of the Curse (03:44)
02 Ars Macabra - L.U.X. (03:46)
03 Ars Macabra - Breed of Cain (03:41)
04 Cosmic Ekpyrosis - Intro (01:00)
05 Cosmic Ekpyrosis - Cosmic Ekpyrosis (03:55)
06 Cosmic Ekpyrosis - Eliminate the Traces of Reality (04:10)
07 Cosmic Ekpyrosis - The Devilish Angel (03:38)

Subjektive Bewertung:
Ganz persönlich gefällt mir der "Ars Macabra"-Teil besser, deren Material wirkt abwechslungsreicher und die aufgenommenen E-Gitarren schärfer. Die "Highlights" stellen nach meiner Auffassung "Manifestation of the Curse" (Ars Macabra) und "The Devilish Angel" (Cosmic Ekpyrosis) dar. Wie die eigene Auffassung ist bleibt klar Geschmackssache.

Erhältlichkeit:
erhältlich

Bekannte Erscheinungsformen:
CD

02.02.12, M.V.